Franz Boas war ein deutscher-amerikanischer Anthropologe, der als einer der Gründungsväter der modernen Anthropologie gilt. Er wurde am 9. Juli 1858 in Minden, Deutschland, geboren und starb am 21. Dezember 1942 in New York City.
Boas ist vor allem für seine wegweisenden Forschungen und Theorien auf dem Gebiet der Kulturanthropologie bekannt. Er betonte die Bedeutung der kulturellen Vielfalt und der individuellen Variation innerhalb einer Kultur. Boas argumentierte gegen den damals vorherrschenden wissenschaftlichen Rassismus und setzte sich für die Anerkennung der kulturellen Relativität ein.
Boas führte viele bahnbrechende Feldforschungen durch, insbesondere bei den Inuit in Baffin Island, den Kwakiutl-Indianern in Nordamerika und den Kwakiutl-Indianern in British Columbia. Er entwickelte auch die Methode der ethnographischen Feldforschung, bei der Anthropologen persönlich in eine Gemeinschaft eintauchen, um deren Kultur zu verstehen und zu dokumentieren.
Darüber hinaus war Boas ein einflussreicher Lehrer und Mentor von vielen bekannten Anthropologen und Wissenschaftlern, darunter Margaret Mead und Ruth Benedict. Er war auch ein Pionier in der angewandten Anthropologie und setzte sich dafür ein, dass Anthropologie bei der Lösung sozialer Probleme eingesetzt wird.
Boas hatte auch einen starken Einfluss auf die akademische Theoriebildung und Politik, insbesondere durch seine Ablehnung der eugenischen Rassenideologie und seine Kritik an rassistischer Diskriminierung und Kolonialismus.
Insgesamt hat Franz Boas die Anthropologie maßgeblich geprägt und viele seiner Ideen und Ansätze bleiben bis heute relevant. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, den Blick auf Kultur und Gesellschaft zu erweitern und rassistischen Denkweisen entgegenzutreten.
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